Als Bewegte Brain-Trainerin ist es ein grosses Ziel von mir, Kinder auf ihre Zukunft vorzubereiten und ihnen nützliche Werkzeuge an die Hand zu geben, um ein erfolgreiches Leben bestreiten zu können. Mir ist bewusst, dass ich nur eine unglaublich kleine Rolle im Hinblick auf die Entwicklung der Persönlichkeiten spiele – und trotzdem gefällt mir die Vorstellung, etwas bewirken zu können und den Kindern etwas mitgeben zu dürfen. So schön das jetzt auch klingt, so einfach ist es nicht immer. Eine Lektion Bewegtes Brain-Training erfordert eine gründliche Vorbereitung und eine vorgängige Auseinandersetzung mit dem Thema der Lektion und den unterschiedlichen Übungen. Schon viel zu oft bin ich unzufrieden aus der Turnhalle oder dem Trainingsraum gelaufen, weil ich feststellen musste, dass das Training zu wenig wirkungsvoll war und ich mit meiner Leistung nicht zufrieden war. Mittlerweile verstehe ich jeweils recht schnell, woran es jeweils liegt. Oft ist es dasselbe «Problem».

Wenn ich wieder einmal unzufrieden ein Training beende und mich an meinen Computer setze für die Reflexion, stelle ich mir immer eine Frage: «Wie bewusst war ich mir im Vorhinein über meine Ziele?»

Bewusstheit – was ist das?

Bewusstheit und Aufmerksamkeit sind eng miteinander verknüpft. Die Aufmerksamkeit kann willentlich auf etwas gerichtet werden. Man kann sich das wie eine Taschenlampe vorstellen – da, wo man hin leuchtet, liegt die Aufmerksamkeit und dieser Sache ist man sich bewusst. Die Aufmerksamkeit kann willentlich auf etwas gerichtet werden. Anhand des folgenden sehr einfachen Beispiels wird klar, wie die Aufmerksamkeit und die Bewusstheit zusammenhängen: Richtet man seine Aufmerksamkeit auf den Atem, so nimmt man bewusst wahr, wie man Luft in sich einströmen lässt und schliesslich ausatmet. Richtet man die Aufmerksamkeit hingegen nicht bewusst auf den Atem, sondern beispielsweise auf das Mobiltelefon, so atmet man genau gleich weiter, nimmt es jedoch nicht mehr wirklich wahr – jedenfalls nicht bewusst.

Gedanken bestimmen unser Leben – immer. Um nicht zum Sklaven negativer Gedanken und Gefühle zu werden, brauchen wir Bewusstheit. Sie hilft, Gedanken und Gefühle so zu steuern, dass wir handeln und leben, wie wir es wirklich wollen. Dadurch haben wir die Chance, unsere verborgenen Potenziale freizulegen und unser authentisches Ich zu entdecken. Bewusstheit bezeichnet nicht nur die Achtsamkeit gegenüber sich selbst sondern auch im Umgang mit anderen. Bewusstheit haben diejenigen erlangt, die sich selbst erkennen. Indem sie verstehen, welche Gedanken und Gefühle in ihnen wirken und welche Reaktionen dadurch hervorgerufen werden. Ein Mensch ohne Bewusstheit identifiziert sich oft mit seinen Emotionen. Er meint, er sei dieses Gefühl selbst, und verkündet im Alltag dann sein Empfinden mit Aussagen wie »Ich bin wütend«, »Ich bin einsam«, »Ich bin ängstlich«.

Er erkennt nicht, dass jede Emotion kommt und wieder geht und dass die allermeisten davon im eigenen Kopf ausgelöst werden. Bewusstheit ist also die Grundvoraussetzung, um zu verstehen, warum man tut, was man tut und warum man sich fühlt, wie man sich eben fühlt.

Verantwortung übernehmen statt mit dem Finger auf die anderen zeigen!

Der erste Schritt hin zur Bewusstheit ist auf sich selbst zu schauen, Verantwortung zu übernehmen und versuchen zu beeinflussen, was beeinflussbar ist! So gerne man auch andere zurechtbiegen möchte, dass ist erstens nur bis zu einem gewissen Grad möglich und vor allem nicht sinnvoll. Schliesslich kann man nur sich selbst beeinflussen und verändern!

So, jetzt gilt es die Brücke zum Bewegten Brain-Training zu schlagen und zu meinen «Misserfolgen». Schon viel zu oft habe ich mich über Kinder genervt, die sich nicht so verhielten, wie ich es gerne gehabt hätte. Nicht selten bin ich recht lasch in ein Training gestartet und musste danach dafür büssen – die Kids spüren meine Energie enorm. Das musste ich mir bewusst werden.

Durch die Bewusstheit zum Erfolg!

Mit der Erkenntnis, dass ich mir meinen Zielen und Handlungen bewusster werden muss, gehe ich heute anders an die Vorbereitung heran. Bei schwierigen Gruppen, bei denen ich immer wieder auf ähnliche Probleme gestossen bin, habe ich angefangen, mir vor dem Training ganz konkrete Handlungen oder Kommentare auszudenken. Dies kann folgendermassen ablaufen: Im Training stelle ich fest, dass das eine Kind ständig ein anderes ablenken und ärgern will. Dies beobachte ich zwar, aber schaffe es im selben Moment nicht zu reagieren. Es geschieht immer und immer wieder und ich merke, wie es mich ernsthaft zu stören beginnt. Ich verliere meinen Fokus auf die Gruppe und schenke diesem Störfaktor viel zu viel Aufmerksamkeit. Nach dem Training gehe ich diese Situation in meinem Kopf noch einmal durch und notiere mir für das nächste Mal, direkt am Anfang auf dieses Kind zuzugehen und kurz mit ihm in Kontakt zu treten. Ich werde es bestärken, dass es doch heute versuchen soll, den Fokus ganz bei sich zu behalten und niemanden zu stören. Solche kleinen Bemerkungen können unglaublich ausschlaggebend sein. Das gesamte Training kann ich, falls das Kind trotzdem in die Versuchung kommt, mit einer kleinen Anmerkung das Besprochene in Erinnerung rufen. So brauche ich weniger Zeit und Energie, um zu reagieren und kann mich besser auf die gesamte Gruppe und die Übung konzentrieren.

Ich will nicht behaupten, dass ich seit dieser Erkenntnis nur noch top Trainings durchführe. Natürlich sind es auch andere Faktoren, die determinierend sind. Meine Stimmung, die Müdigkeit der Kids, die Übungsgestaltung, und und und… Aber trotzdem kann ich jedes Mal kleine Erfolge feiern, wenn ich mit viel Bewusstheit die Sache angehe und mir vorgängig ausreichend Gedanken mache. Auch die Bewusstheit über meine Motivation und meine Einstellung versuche ich mir jeweils im Vorhinein einzuholen. So kann ich auch aktiv etwas daran verändern.

Das Fazit dieses Blogs – Bewusstheit ist wichtig um erfolgreich zu handeln. Dies betrifft weit mehr als «nur» das Leiten von Bewegten Brain-Trainings. Auch für das Erledigen von Aufgaben bei der Arbeit oder den Umgang mit Konfliktsituationen ist es nützlich sich bewusst zu werden, am besten im Voraus, was geht und was nicht. Sind wir uns dessen bewusst haben wir während der Arbeit oder während des Streites mehr Kapazität für andere, nicht «planbare» oder «antizipierbare» Geschehnisse.

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Die Autorin

Name: Lara Maffiew

Beruf: Studentin Psychologie und Erziehungswissenschaften

Website: Mental-Stark4

Motto: «Bewusstsein ist der erste Schritt in Richtung Veränderung»

Ausbildner in: Bewegtes Brain-Training

Mit viel Spass und Leidenschaft will Lara als Bewegte Brain-Trainerin die Kinder in ihrer Entwicklung unterstützen und mithelfen, eine solide Grundlage für ihre Zukunft zu legen. Die Tatsache, dass wir die Struktur unseres Hirns optimieren können, sollten wir nutzen.
Lara liebt es, sich zu bewegen und mit Kindern zu arbeiten und die Kinder lieben Lara – eine Win-Win-Situation also. Schliesslich ist es eine grosse Chance für die Kinder, auf spielerische Art und Weise die Aufmerksamkeit, die Wahrnehmung, den Umgang mit Konflikten, die Merkfähigkeit und das Selbstbewusstsein zu stärken. Dabei sollte auch der Spassfaktor hoch sein, sodass sich die Kinder jede Woche auf neue Herausforderungen freuen.