Hilfe, mein Kind ist überfordert! Wir kommen gerade vom Elterngespräch in der Schule, wo Noten und das Verhalten zu wünschen übrig lassen, hetzen nun in den Sportverein, wo mein Kind auch unter Leistungsdruck steht und schon früh selektioniert wird zwischen Gruppe A und B. Kaum zuhause sind noch die Hausaufgaben zu erledigen, wir wollen ja nicht den Faden verlieren. Wir sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.

Einmal tief durchatmen. Zuerst einmal ist Überforderung was Gutes! Ja, richtig! Überforderung ist die Chance für dich, neue Denkstrategien zu entwickeln, dein Verhalten zu optimieren und so echte Erfolgserlebnisse zu feiern, die Balsam sind für dein Selbstbewusstsein. Wenn du Situationen meisterst, in denen du überfordert bist, werden dir diese später als Ressource dienen: „Hey, weisst du noch, damals hab ich das auch hinbekommen!“ Allerdings kann die Überforderung auch zum Boomerang werden, wenn du mit der falschen Einstellung an sie rangehst. Wenn du Sie als Monster siehst, dann wird sie dich tatsächlich, sinnbildlich mit der Zeit auffressen.

Deshalb lautet unser Förder- Tipp diese Woche: „Versuche, dich kontinuierlich zu verbessern!“ Löse dich vom reinen Resultatdenken: „Meine Noten müssen auf eine 5 rauf!“ oder „Ich muss unbedingt in diese A- Mannschaft, alles andere wäre eine Katastrophe und grosse Niederlage für mich“. Gehe vielmehr dahin, dich an deinen eigenen Fortschritten zu messen. Hey, ok, was braucht es, damit ich in diese Mannschaft komme? Was braucht es und was brauche ich, damit ich meine Noten verbessern kann? Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Nimm dir das zu Herzen. Lege den Fokus auf deine Entwicklung. Das heisst nicht, dass du dich nicht mit anderen messen sollst. Unbedingt. Nutze deinen Ehrgeiz, der treibt dich an. Aber brauche dabei deinen eigenen Massstab. Hey, cool, das hat dieses Mal schon ein wenig besser geklappt als letztes Mal. Was genau ging schon besser? Sichere deine Fortschritte mit dieser Frage. Sinnbildlich gesprochen brechen wir deinen Gipfelsturm in viele kleine Einzeletappen herunter. Was ist dein nächster Schritt, um dem Gipfel einen Schritt näher zu kommen. Lass dich dabei von zeitweiligen Stürmen nicht beirren. Rückschläge machen dich nicht nur stärker, sie zeigen dir vor allem auf, worauf du noch stärker achten musst. Welche Entwicklungsschritte noch nicht ganz stabil sind. So kennst du wieder deinen nächsten Schritt.

Sehen Sie in der Überforderung was Gutes, anstatt sich dadurch stressen zu lassen. Sie bringt wichtige Entwicklungsc
hancen mit sich. Kommen Sie weg vom perfektionistischen Resultatdenken: Mein Kind muss dahin! Sehen Sie in Ihrem Kind vielmehr eine einzigartige Persönlichkeit auf einem unbekannten Weg. Klar, das Ziel ist wesentlich, aber geben Sie Feedback auf die Zwischenschritte. „Hey, hast du gemerkt, da sind wir wieder einen Schritt weiter gekommen. Du ziehst dich nicht gleich zurück, wenn ich dir was entgegne, sondern bleibst stehen!“ KONTINUIERLICH.